Mittelbehörden und Verbände

Kirchengemeinden und Kirchenkreise können sich zur gemeinsamen Lösung von Verwaltungsaufgaben zu Verbänden zusammenschließen. Die heutigen Kirchenkreisverbände sind die Träger der  Verwaltungsämter. Ihre Akten werden den jeweiligen Ephoralarchiven zugeführt.

Gemeindeverbände – Berliner Stadtsynodalverband

Von historischer Bedeutung sind die Gemeindeverbände, die früher in den größeren Städten bestanden, insbesondere der 1895 zur gemeinsamen Bewältigung der enormen Finanz- und Bauaufgaben in der wachsenden Großstadt gegründete Berliner Stadtsynodalverband. Seine Akten, die im ELAB-Bestand 002 zusammengefaßt sind, haben für die Berliner Kirchengeschichte große Bedeutung.
Nach 1945 wurde die Arbeit dieses Verbandes stark durch die Teilung Berlins bestimmt. Im Westteil der Stadt wurde der Berliner Stadtsynodalverband bereits 1976 aufgelöst und durch kreiskirchliche Verwaltungsämter ersetzt. Im Ostteil blieb er bis zur finanziellen Neustrukturierung der Landeskirche 1994 tätig. Dann wurde der Stadtsynoldalverband auch hier aufgelöst.

Die Kirchengemeinden und Kirchenkreise sowie ihre öffentlich-rechtlichen Verbände sind verpflichtet, die Verwaltungsaufgaben (Regelaufgaben) im zuständigen Kirchlichen Verwaltungsamt erledigen zu lassen.  Dazu gehören die Beratung in allen Wirtschaftsangelegenheiten, die Verwaltung des Vermögens und der Schulden, die Durchführung der Haushalts- und Kassenangelegenheiten, einschließlich der Rechnungslegung der Körperschaften, Vorlage der Entwürfe für den Finanzausgleich in den Kirchenkreisen, Personalangelegenheiten, Meldewesen und Statistik. Rechtsträger sind meistens Kirchenkreisverbände. Die kirchlichen Verwaltungsämter unterhalten keine eigenen Archive. Unterlagen, die für die laufende Erledigung der laufenden Verwaltungsaufgaben nicht mehr benötigt werden, gehen zurück an die jeweiligen Kirchengemeinden und Kirchenkreise und werden dort bewertet und archiviert.

Eine Übersicht über die Bestände der Mittelbehörden und Verbände (insbesondere des Berliner Stadtsynodalverbandes) finden Sie hier.