Gedenkort Messiaskapelle

Der Sitz der Berliner Judenmission, die Messiaskapelle in der Kastanienallee 22, Prenzlauer Berg wurde ab 1933 bis zur gewaltsamen Schließung durch die Gestapo im Januar 1941 zum wichtigsten Taufort für jene Menschen jüdischer Herkunft in Berlin, die ihrer jeweiligen Ortsgemeinde verwiesen waren.

Die Taufen in der Messiaskapelle wurden in das Taufbuch der Segensgemeinde eingetragen, auf deren Gemeindegebiet die Kapelle lag. Die Mitarbeiter des Arbeitskreises „Christen jüdischer Herkunft“ fanden  für die Jahre 1933-1940 über Taufeintragungen von über 700 Menschen jüdischer Herkunft in den Kirchenbüchern dieser Gemeinde. Auch als Getaufte waren Christen jüdischer Herkunft diese keinesfalls in Sicherheit – zahlreiche wurden in Vernichtungslager deportiert.

Seit 2007 ist die Messiaskapelle als authentischer Ort bei Veranstaltungen zum Gedenken an deportierte Christen jüdischer Herkunft wieder öffentlich zugänglich. 

Genauere Informationen zur Geschichte der Messiaskapelle seit 1901 erhalten Sie hier. Mit den Anfängen der Berliner Judenmission hat sich Friedrich Weichert in seinem Beitrag zum Jahrbuch für Berlin-brandenburgische Kirchengeschichte Jg.38, 1963, beschäftigt.

Eingang der Messiaskapelle / Vorderhaus Eingang der Messiaskapelle / Vorderhaus

Eingang der Messiaskapelle / Hinterhaus Eingang der Messiaskapelle / Hinterhaus

Recherchen des AK „Christen jüdischer Herkunft“ haben ergeben, dass knapp 90 der über 700 in dem Zeitraum von 1933-1940 dort Getauften Opfer der Shoah wurden. 

Die Namensliste deportierter Christen jüdischer Herkunft, die zwischen 1933-1940 in der Messiaskapelle getauft wurden, wurde zusammengestellt von Gerlind Lachenicht von Arbeitsstelle Erinnerungskultur der EKBO.

Altar der Messiaskapelle Altar der Messiaskapelle